Diese Frage wird wir immer wieder gestellt – und hier vor allem bei dem Wunsch nach einem Segel, das sowohl als Sonnen- als auch als Regenschutz dienen soll.
Das Sonnensegel ist Ihr treuer Beschützer vor unangenehm kühlem Wind, heißer Sonne, Blendung durch zu viel Sonnenlicht und je nach Modell auch vor lästigem Regen.
Die Qualität des Segelstoffes ist auch entscheidend, sowie die sorgsame Auswahl der Befestigungen und die korrekte Installation. Denn auch die Standhaftigkeit der Befestigungen spielt bei stark aufkommendem Wind eine große Rolle.
Erfahren Sie, ab wann Sie Ihr Sonnensegel einrollen sollten, wie Sie die Windstärke selbst herausfinden können und auf was es sich in stürmischen Gegenden lohnt, bei der Auswahl eines Sonnensegels zu achten.
Wie kann ich die Windstärke abschätzen?
Die Messung der Windstärke stammt aus der Seemannszeit. Es war und ist bis heute überlebenswichtig, den Wind auf dem Meer richtig einzuschätzen. Im Jahre 1806 legte der britische Admiral Sir Frances Beaufort eine Windstärkenskala vor, die in 12 Stufen unterteilt war. Mit der nach ihm benannten Beaufort-Skala konnte nun eingeschätzt werden, wie stark der Wind gerade ist. Um genau zu sein, wurden die Auswirkungen in der Umgebung durch die jeweils herrschende Windstärke als Messinstrument herangezogen.
Für das Binnenland wurden die Anzeichen entsprechend übertragen. Bei Windstille (Windstärke 0) gibt es beispielsweise keine Auswirkungen, alles liegt ruhig da. Bei leisem Zug (Windstärke 1) kann bereits ein Richtungswechsel des Rauches (zum Beispiel durch den Schornstein) bemerkt werden. Bei steifem Wind (Windstärke 7) fangen an, sich die Bäume mit dem Wind zu bewegen. Windstärke 12 bedeutet schwere Verwüstungen (Orkan).
Für Sie als Sonnensegelbesitzer ist die Beaufort-Skala vor allem deshalb interessant, da Sie die Windstärke mit bloßem Auge erkennen können. Nachfolgend finden Sie die Windstärkenstufen mit Indikatoren für die Windstärke, Bezeichnung der Windstärke und die Windgeschwindigkeit.
Windstärke nach Beaufort
Die Beaufort-Skala reicht für die Einschätzung, wann Sie ein Sonnensegel einrollen sollten, vollkommen aus. Dennoch soll noch erwähnt werden, dass nach Beaufort weitere Windstärke-Skalen eingeführt worden sind.
Die Hurrican-Skala von Saffir Simpson beispielsweise beginnt mit ihrer Messung bei über 118 km/h. Durch sie lässt sich die Stärke eines Hurrikans einschätzen. Mit der Tornado-Skala von Tetsuya Theodore Fujita werden Windstärken eines Tornados bestimmt. Auch sie beginnt bei 118 km/h.
Beide Skalen nehmen wie die von Beaufort Auswirkungen des Windes auf die Umgebung als Indikator. Letztendlich spezifizieren sie die durch Beaufort benannte Windstärke 12 bzw. erweitern sie.
Ab welcher Windstärke muss ich mein Sonnensegel aufrollen?
Sonnensegel und ihre Befestigungen halten je nach Qualität die in unseren Breitengraden vorkommenden Winde durchaus aus. Voraussetzungen sind ein qualitativ hochwertiges Segel und eine entsprechend starke Befestigung. Von Frühjahr bis Spätherbst kann Sie ein Sonnensegel daher im heimischen Garten oder auf der Terrasse unablässig vor Sonne oder Blicken neugieriger Nachbarn schützen.
Spätestens jedoch im Spätherbst, vor dem ersten Schneefall und ab Windstärke 7 sollten Sie Ihr Sonnensegel aufrollen. Zur Erinnerung: Windstärke 7 erkennen Sie daran, dass nicht nur Äste oder kleine Bäume schwanken, sondern auch alle anderen Arten von Bäumen sich bereits stark bewegen.
Sonnensegel sind in wenigen Minuten montiert und demontiert
Die manuell aufrollbaren Sonnensegel rollen Sie in gut einer Minute ein. Doch die meisten fragen sich, wie schnell ein feststehendes Segel demontiert werden kann. Bei dieser sehr stabilen Art von Sonnenschutz haben Sie die Wahl zwischen Karabinerbefestigung, Seil- und Flaschenzug, Kurbelantrieb oder höhen verstellbaren Masten. Die Antwort: In wenigen Minuten. Warum? Sonnensegel müssen von Haus aus schnell abgebaut werden können. Daran muss also auch der Hersteller denken.
Mit welchen Schäden muss ich ab Windstärke 7 rechnen?
Bei steifem Wind und Sturm muss nicht unbedingt Ihr Sonnensegel reißen. Vielmehr ist es so, dass das Mauerwerk oder die Verankerung Schaden nehmen können.
Sollte eine Straße nebenan entlang führen, können auch der Verkehr und die Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden. Vermeiden Sie solche Szenarien, indem Sie spätestens bei Windstärke 7 Ihr Sonnensegel einrollen und den Sturm abwarten. Eine Ausnahme bildet hier dasGanzjahressegel. Mehr zu diesem Spezialfall erfahren Sie in diesem Beitrag unter „Vorsicht ist besser als Nachsicht“
Qualität zahlt sich aus
Qualitätsmerkmal Segelanfertigung
Die Eigenschaften des Stoffes sowie die Größe Ihres Sonnensegels haben sehr viel Einfluss auf die Belastbarkeit Ihrer Sonnensegelanlage. Je größer ein Sonnensegel ist, umso mehr kann sich der Wind darin verfangen und so wahrscheinlicher ist es, dass es sich bei Sturm löst, wenn Sie nicht entsprechend starke Verankerungen montiert haben.
Dabei ist der Stoff als solcher entscheidend. Ein wind- und wasserdurchlässiges Segel bietet wesentlich weniger Angriffsfläche als ein wasserdichtes Segel. Ein wasserdichtes Segel besteht in der Regel aus Materialien, die weniger Luft passieren lassen. In diesen Segeln, die als Sonnen-, Regen- aber auch als Windschutz Verwendung finden, kann sich der Wind leichter stauen. Sie haben jedoch eine hohe Belastbarkeit. Ein zerrissenes Segel müssen Sie in der Regel nicht fürchten. Denn mit diesen Segelstoffen wurden und werden Segelschiffe über das Meer getrieben. Voraussetzung ist auch hier eine sehr stabile Verankerung.
Segelanfertigung
Die Frage der Fertigung spielt bei der Beurteilung eine Rolle. Sonnensegel können zum Beispiel mit folgenden Komponenten stabilisiert werden.
Umlaufendes Gurtband ist der Standard bei den Sonnensegeln. Er wird bei aufrollbaren Segeln verwendet. Das Gurtband umrahmt die Ränder des Segels und verleiht ihnen mehr Stabilität. An den Ecken des Bandes, die mit denen des Sonnensegels abschließen, werden die Ösen bzw. Edelstahlringe angebracht, in denen später Karabiner oder andere Befestigungen eingehakt werden.
Schotblech: Die Ecken des Segels werden jeweils in ein Blech hineingeklemmt und mit Nieten fixiert. Mögliches Ausreißen der Ösen soll damit vermieden werden. Das Schotblech ist stabiler als das Gurtband und bei größeren Segeln im Einsatz.
Eine Alternative zum Schotblech ist die Ronde. Sonnensegel, die mit Ronden gefertigt sind, werden Rondensegel genannt.
Klammern und Edelstahlseile: Diese Kombination wird bei den jüngst aufgekommenen Seilspann-Sonnensegeln (Faltsegel) verwendet. Dabei wird das Segel, hier vor allem Rechtecksegel, wie eine Gardine auf- und zugezogen. Die Ränder des Segels bekommen klammerähnliche Befestigungen, die wiederum an einem Stahlseil aus rostfreiem Edelstahl entlang geführt werden.
Qualitätsmerkmal Befestigung
Wie bereits erwähnt, ist es weniger das Sonnensegel, das bei starkem Wind in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Qualitativ hochwertige Segel halten Windstärken weit über Windstärke 7 aus. Vielmehr sind es die Befestigungen und Verankerungen, denen eine hohe Belastbarkeit abverlangt werden müsste.
Befestigungen für Sonnensegel bestehen aus Metall. Stahl, Aluminium und Edelstahl kamen bislang in Betracht.
Aluminium ist das anfälligste Metall. Es hält weniger Windstärken aus als Stahl oder Edelstahl. Dafür sind Rohre aus Aluminium leichter als solche aus den beiden anderen Metallen und das Sonnensegel ist preiswert. Aluminum hat zudem mit Rost zu kämpfen. Hier sei jedoch der Hinweis gegeben, dass es inzwischen bestimmte Technologien gibt, die die Gefahr von Korrosionsschäden verringern. Bei der galvanischen Variante wird eine Schutzschicht auf das Metall niedergeschlagen. Bei dem Eloxalverfahren wird die erste Schicht des Aluminiums durch Umwandlung selbst zu einer Schutzschicht. So bearbeitete Aluminiumprodukte sind entsprechend preisintensiver. Gleitschienensysteme wie das von Pina Design können zum Beispiel aus exoliertem Aluminium bestehen.
Stahl wird vor allem als verzinkter Stahl eingesetzt. Es hat den Vorteil, dass es wesentlich stabiler ist als Aluminium und sich vor allem als Material für sehr große Ösen oder Haken bewährt, da es sich leichter verarbeiten lässt. Ösen mit großem Durchmesser, wie sie bei Errichtungen als Textile Architektur genutzt werden, können zum Beispiel aus verzinktem Edelstahl sein. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Befestigungen aus (verzinktem) Stahl günstiger in der Anschaffung sind als aus Edelstahl.
Edelstahl ist einer der am meisten verwendeten Metalle für den Einsatz als Pfosten, Mast oder Befestigungsanker – ganz speziell beim Sonnensegel. Es liegt im hochpreisigen Segment, bietet jedoch viele Vorteile. Zum einen ist es rostfrei. Es kann witterungsunabhängig verwendet werden und ist langlebiger als Aluminium oder Stahl. Hinsichtlich der Stabilität steht es Stahl in nichts nach. Masten und Pfosten aus diesem Metall halten die für Sonnensegel gültigen Windstärken aus. Ösen und Befestigungsmaterialien aus Edelstahl bieten einen sicheren Halt für den Sonnenschutz, denn auch sie sind rostfrei, das heißt witterungsbeständig, und halten hoher Belastung stand.
Weiterhin ist auf die Stärke der jeweiligen Masten und Befestigungen zu achten. Eine kleine Übersicht finden Sie im Pina-Ratgeber über Montage eines Sonnensegels. Sie finden Sie in unserem Online-Shop.
Auch die sehr belastbaren Karabiner werden in der Regel aus Edelstahl gefertigt.
Unterschiede je nach Segelanfertigung und Stoffen
Neben der sicheren Befestigung und der Wahl des Befestigungsmaterials hängen auch die Eigenschaften des Stoffes sowie die Größe Ihres Sonnensegels davon ab, wie viel Windstärke es aushalten kann. Je größer ein Sonnensegel ist, umso mehr kann sich der Wind darin verfangen und so wahrscheinlicher ist es, dass es sich bei Sturm löst.
Darüber hinaus ist aber auch der Stoff als solcher entscheidend. Ein wind- und wasserdurchlässiges Segel bietet wesentlich weniger Angriffsfläche als ein wasserdichtes Segel. Ein wasserdichtes Segel besteht in der Regel aus Materialien, die weniger Luft passieren lassen. In wasserdichtem Sonnenschutz und als Windschutz verwendeten Segeln kann sich der Wind leichter stauen.
Grundsätzlich: Umso höher die Reißfähigkeit des Segeltuches, desto stabiler das Material bei extremen Zugbelastungen. Wenn die Reißfähigkeit des Stoffes nach DIN geprüft wurde und ausgewiesen ist, ist das schon ein Qualitätsmerkmal.
Qualitätsmerkmal Verankerung
Haben Sie in hochwertiges Sonnensegel und entsprechend wertige Befestigungen, benötigen Sie im nächsten Schritt die passenden Verankerungen. Dieses Merkmal sollten Sie berücksichtigen, wenn Ihr Sonnensegel mindestens über eine Mauer oder Hauswand verbunden ist.
Möchten Sie ein wasserdichtes und damit luftdichtes Segel an einer Hauswand montieren, verwenden Sie starke Verankerungen. Das können sein:
· Schwerlastdübel
· eingeklebte Gewindestangen mit tragfähigem Injektionsmörtel
Vorsicht ist besser als Nachsicht: So nehmen Sie dem Wind den Wind aus den Segeln
Sollten Sie in einer eher stürmischen Gegend wohnen, lohnt es sich durchaus, auf die Windstärken zu achten. Verwenden Sie in diesem Fall eher ein wasserdurchlässiges und damit auch winddurchlässiges Segel. Da die Fläche und Größe einen erheblichen Einfluss auf die Auswirkungen bei aufkommenden Sturm haben, wäre eher ein mittleres Sonnensegel von Vorteil. Zudem findet der Wind aus einem Dreieck schneller heraus als aus einem Vier- oder Vieleck. Sie sollten sich daher für eine Dreiecksform entscheiden.
Wenn Ihnen die Vierecksform lieber ist, dann verwenden Sie zwei Dreiecksegel nebeneinander oder halten Sie sich die +Option offen.
Sollten Sie doch bei einem Vierecksegel bleiben, können Sie als Alternative einen hyperbolischen Aufbau einplanen. Bei dieser Variante wird die eine Hälfte des Segels tiefer befestigt als die andere Hälfte.
Manuell aufrollbare Sonnensegel können ebenso mit einem Sicherheitsrelais am Mast ausgestattet sein. Bei plötzlich starkem anhaltenden Wind springt das Relais an und lockert die Spannung, sodass sich das Segel von allein zusammen ziehen kann.
Die Königsklasse im Sonnenschutz sind die elektrisch auf- und ausrollbaren Segel. Sie besitzen einen elektrischen Motor und werden manuell über ein Bedienteil oder eine Fernbedienung gesteuert. Sie sind mit Wind- und Sonnenwächter ausgestattet. Kommt zum Beispiel starker Wind auf, wird das Segel automatisch eingerollt. Zudem können elektrische Sonnensegel in das eigene Heimnetzwerk beispielsweise mittels BUS-Steuerung integriert werden.
Spezialfall Ganzjahres-Segel
Ein Ganzjahressegel wurde entwickelt, um einen Schutz vor Sonne, Wind, Regen und sogar Schnee zu gewährleisten. Dieses Segel wird einmal aufgebaut und verbleibt an Ort und Stelle. Das Ganzjahressegel ist nur im hochpreisigen Segment anzutreffen und benötigt die stärksten Befestigungen. Es wird über das Jahr – wie der Name schon sagt – nicht abgenommen und muss Wind und Wetter trotzen können. Diese Art von Segeln, ihre Stoffe und Befestigungen finden vor allem auch in der textilen Architektur ihre Anwender.
Belastbarkeit: Welches Sonnensegel wählen?
Suchen Sie ein komfortables Sonnensegel, das wasserdicht sein soll und Ihnen Windschutz gibt, wählen Sie ein elektrisches wasserdichtes Sonnensegel. Bei diesen Segeln müssen Sie nicht auf die Wetteranzeige achten und können auch einmal, ohne zuvor das Segel eingezogen zu haben, ein paar Wochen außer Haus sein. Sobald kritische Werte erreicht werden, zieht sich das Segel automatisch ein. Daher ist es eine sichere Alternative zum manuell aufrollbaren Sonnenschutz.
Eine sturm- und schneesichere und zudem sehr preisintensive Variante ist das Ganzjahressegel. Die Anlage muss nie mehr demontiert werden. Wer sich diesen Luxus leisten möchte und wen auch Abspann-Drahtseile an den Pfosten im Gesamtbild nicht stören, für den eignet sich dieser spezielle Sonnensegel-Typ.